Unsere Reise ins Mittelalter

Knapp zwei Wochen vorher verkündete es schon unser Letterboard in der Klasse: Wir fahren bald auf Klassenfahrt! Der Countdown wurde täglich aktualisiert und dann war es so weit: Noch 0 Tage bis zur Klassenfahrt.

Die Aufregung war groß, als wir uns alle morgens mitsamt Begleitung und schwerem Gepäck am Parkplatz vor der Schule trafen. Freundliche Eltern transportierten unsere Koffer nach Fürstenberg zur Jugendbildungsstätte. Wir aber machten uns per pedes mit Frau Mauer und Frau Kastsiukevich auf den Weg ins Mittelalterdorf Bokenrode. Nach knapp 2,5 Stunden an der Weser entlang und immer noch mit guter Laune kamen wir an und nisteten uns gleich auf unseren Zimmern ein.

Nach einem leckeren Mittagessen ging es auch gleich los. Wir duften das mittelalterliche Dorf mit seinen Gebäuden kennenlernen und das Gelände erkunden. Frau Mauer erwischte es schlimm: sie wurde an den Pranger gestellt und nach mittelalterlicher Manier sogleich gequält (natürlich nur im Spiel!;)). Wie es sich anfühlt, am Pranger zu stehen, wollten wir natürlich alle auch wissen und haben es mal ausprobiert…

Auf dem Programm standen für uns gleich am ersten Tag schon spannende Sachen. Zusammen mit einer anderen 4. Klasse aus Holzminden, mit denen wir uns gut verstanden haben, gab es ein buntes Programm. Wir durften uns einen eigenen Lederbeutel mitsamt eines Spieles und zwei Holzwürfeln anfertigen. Aus den Resten haben wir uns Lederarmbänder geflochten. In der urigen Schmiede im Wald konnten wir uns ein eigenes Werkstück schmieden und uns in der Seildreherei ein Seil drehen.

Auch im Strohlager hatten wir viel Spaß und konnten dort faul herumliegen oder eine Strohschlacht veranstalten. Abends nach dem Abendbrot gab es dann eine Disco und es wurde noch lange auf den Zimmern gequatscht und gelacht, aber auch getröstet. Heimweh hatte sich nämlich auch heimlich mit eingeschlichen.

Am zweiten Tag hatten wir allerhand zu tun. Wir schmiedeten weiter, wir drehten Seile, backten uns köstliches knuspriges Brot auf, haben uns ein tolles Holzbrettchen angefertigt und durften uns im Axtwerfen versuchen. Dabei gab es natürlich strenge Regeln zu beachten, damit niemand verletzt wurde. Wir hatten an diesem Tag noch riesiges Glück und konnten doch tatsächlich einen echten Schwertkampf unter Rittern miterleben! Naja, vielleicht waren es auch nur die Mitarbeiter Sascha und Floki, aber spannend und lustig war es trotzdem…

Abends haben wir noch viel übers Feuer machen gelernt und ein Kind unserer Klasse durfte sogar das Feuer selbst entfachen. Danach wurde gegrillt und es gab leckere Würstchen, Salat und unser leckeres Brot dazu. Zu später Stunde haben die meisten von uns noch eine Nachtwanderung gemacht, während die anderen, die nicht mit wollten, noch in der Jugendherberge geblieben sind. Das war ganz schön gruselig! In dieser Nacht waren wir so müde, dass um 22 Uhr alle am Schlafen waren –sogar die Lehrer!

Am letzten Tag haben wir ein Geburtstagskind gehabt und dieses beim Frühstück gefeiert.  Danach hieß es –zack zack- Zimmer räumen, Koffer packen und einmal alles durchfegen. Das war echt anstrengend und mit etwas Verspätung machten wir uns auf den Rückweg. Aber nicht, ohne noch mal in der Porzellanmanufaktur Fürstenberg vorbei zu schauen. Wir bekamen dort eine echt tolle Führung, die gar nicht langweilig, sondern echt spannend und interessant war. Am Ende durften wir uns selbst sogar als Porzellanmaler versuchen und unseren eigenen Teller bemalen.